Biogasanlagen kennen wir meist nur vom Bauernhof als unzugängliche Großanlagen. Unser Ansatz ist es, gezielt eine transparente Low-Tech Anlage zu bauen, die bisherige High-Tech Bauteile vereinfacht und für den allgemeinen Gebrauch im kleinen Maßstab nachahmbar macht. So können wir mit einem lokalen Modellprojekt für Kreislaufwirtschaft, global zur Nachahmung anstiften. Mit der Errichtung einer Biogas-Demonstrationsanlage auf dem Gelände der Zinnwerke erforschen wir, wie soziale Kreislaufwirtschaft im urbanen Raum funktioniert und integrativ vermittelt werden kann.
Im sozialen Teil des Projekts rückt ein transdisziplinäres Team aus Wissenschaftler:innen, Studierenden, Schüler:innen und engagierten Bürger:innen zirkuläres Lernen, Denken und Handeln in die Mitte der Gesellschaft. So wird eine einfache Alternative zum vorherrschenden linearen Denken von Lebensmittelproduktion, -konsum und -abfall im Stadtteil erlebbar – eine zirkulierende Bewegung in der alles, was produziert wird, der Stoff für das nächste Projekt oder das nächste Produkt ist. Im technischen Teil des Projektes werden Lebensmittelreste aus der Küche und Mensa der Stadtteilschule Wilhelmsburg in einer kleinmaßstäblichen Biogasanlage in Gas und Dünger umgewandelt. Das Gas kann dort wieder zum Kochen für Essen genutzt werden. Der Dünger liefert Nährstoffe für den Anbau neuer Lebensmittel im entstehenden Schulgarten. Eine Versuchsanordnung die Kreislaufwirtschaft nicht nur technisch sondern auch sozial in einem menschlichen Maßstab für Mitbürger:innen und Interessierte sicht- und nutzbar macht.